Ein Konzertereignis ersten Ranges – Haydns „Schöpfung“ in der Isselhorster Kirche

Chor- und Orchesterkonzert am 27. August 2023

„Fantastisch!“, „Gänsehaut!“, „Unglaublich!“, so die Stimmen der Konzertbesucher nach der Aufführung. Kurz nach dem jubelnden Schlusschor mit den Solisten war es in der vollbesetzten Kirche noch ganz still gewesen, bevor der Beifallsorkan losbrach.

Was war geschehen? Kantorin Birke Schreiber hatte in einem Gemeinschaftsprojekt nicht nur ihre Isselhorster Kantorei mit Projektsängern und dem Friedrichsdorfer Chor auf über 60 Personen erweitert und zu sängerischer Höchstleistung gebracht. Unter ihrem eleganten und sicheren Dirigat vereinte sie zudem das in bewährter Professionalität aufspielende Kourion Orchester aus Münster mit den drei Gesangssolisten, die in Joseph Haydns Oratorium ihren Platz im atmosphärisch dichten musikalischen Gewebe fanden. Als Erzengel erzählten sie von den sechs Tagen der Schöpfung und kommentierten diese zugleich. Jonathan Dräger konnte dabei als Tenor seine berufliche Nähe zur Kirchenmusik auch stimmlich nicht leugnen, sein Uriel ließ zeitweise an Bachsche Passion denken, fügte sich aber wunderbar und klangstark in die barocke Fülle ein. Carolin Frankes Sopran erstrahlte über allem, ohne in eine metallische Enge zu geraten und blieb dabei als Gabriel ein Verkündungsengel der Freude. Der Bariton Jakob Kreß war ganz kurzfristig als Ersatz eingesprungen und lieferte mit seinem stimmsicheren, klangvollen Raphael gleich mehrere Gänsehautmomente des an Eindrücken so reichen Konzerts.

Absolut überzeugend, was die über 90 Mitwirkenden in ihrem fast zweistündigen Konzert realisiert haben. Birke Schreiber dankte denn auch anfangs allen Unterstützern: den Sponsoren, dem Förderverein Kirchenmusik, Kantor Süßer aus Friedrichsdorf und Ching-ho Chuang für die Unterstützung bei den Chorproben. Ohne Birke Schreiber selbst wäre diese Aufführung allerdings nie zustande gekommen. Das Konzert war insofern auch eine Werbung für die Erhaltung der Kirchenmusik vor Ort.

Imke Kuck